Kaum große Streckenflüge, dafür viele neue Flugschüler – Bilanz für 2015 bei der Jahresversammlung


Schönstes Flugwetter: Blick von Frankreich in Richtung Italien

Schönstes Flugwetter: Blick von Frankreich in Richtung Italien

Die Bilanz des vergangenen Jahres fällt bei den Füssener Fliegern zwiespältig aus. Weite Streckenflüge waren die Ausnahme, dafür machte die Ausbildung der Flugschüler große Fortschritte. „Daher sind wir beim bayerischen Segelfliegertag auch für unsere Jugendarbeit ausgezeichnet worden“, sagte der Vorsitzende Peter Szarafinski bei der Jahresversammlung des Luftsportvereins Füssen.

Der weiteste Segelflug erstreckte sich über 710 Kilometer. Dass es „nur“ 710 Kilometer waren, zeigt, dass 2015 kein gutes Streckenflugjahr in den Alpen war. Stattdessen hatte die Schwäbische Alb als Flugrevier die Nase vorn, die aber von Füssen aus nicht so leicht zu erreichen ist. Einige Piloten zog es daher in die französischen Seealpen, wo das Wetter besser ist.

Was an Kilometern fehlte, machte die Pilotenausbildung wieder wett. Viele neue Mitglieder begannen ihr Flugtraining, nicht zuletzt dank der neuen, unverbindlichen Probe-Mitgliedschaft für Jugendliche. Das gipfelte in einem heißen Schulungsherbst: Im November, wenn der Flugplatz normalerweise längst im Winterschlaf ruht, ging ein Segelflugstart nach dem anderen raus. 2015 absolvierten drei Flugschüler ihren ersten Alleinflug und Alex Hasegan legte nicht nur die praktische Prüfung zum Segelflieger ab, sondern machte auch noch gleich die Pilotenlizenz für Motorsegler und Ultraleichtflugzeug.

Bei den Wahlen wurde die Führungsmannschaft mit Peter Szarafinski als Vorsitzendem, Andreas Gehne als 2. Vorsitzenden, Ingo Koch als Kassier und Jürgen Stankowitz als Schriftführer in ihren Ämtern bestätigt. Beisitzer sind Thomas Bäurle, Jan Glöckner, Horst Reuter, Alex Hasegan und Heinz Eiling.

Der diesjährige verregnete Sommer bot noch nicht viele Tage für Streckenflüge, aber dafür waren einige gute Tage darunter, an denen die Füssener Flieger schon an der magischen 1000-Kilometer-Marke kratzten. Als nächstes planen zwei Piloten, mit dem Motorsegler des Vereins bis ans Nordkap zu fliegen, die nördlichste Spitze Norwegens. Für die Piloten ist diese gut 6000 Kilometer und zehn Tage lange Reise Neuland, nicht aber für das Flugzeug. Vor 20 Jahren trug es das Füssener Stadtwappen schon einmal jenseits des Polarkreises.