Vorzeitiger Abschied von Norwegen


Lässt man einmal die Überquerung der Ostsee beiseite, war unser Flug bislang vom Wetter verwöhnt: viel Sonne, gradiose Sichten und keinerlei Probleme. Selbst das als Regenschleuder und Nebelloch verrufene Nordkapp zeigte sich von seiner besten Seite. Fast schon unheimlich, dass es so viele Tage hintereinander reibungslos läuft. Aber irgendwann reißt jede Glückssträhne.

Unseren Plan, die gesamte norwegische Küste entlang nach Süden zu fliegen, vorbei an den grandiosesten Fjorden, die das Land zu bieten hat, mussten wir beerdigen. Ein Regengebiet nach dem anderen drängt sich in Südnorwegen an die Felsen. Eindeutig unfliegbar, Besserung nicht in Sicht.

Schlimmer noch: Diese Regengebiete schwappen immer weiter nach Norden hoch. Eigentlich wollten wir in Trondheim einen Tag Pause machen und uns die Königsstadt des Mittelalters näher anschauen. Auch das fiel flach. Zu groß war das Risiko, dann in Trondheim festzusitzen. Also verkürzten wir das touristische Programm auf einige Stunden und flüchteten nachmittags zurück nach Schweden – da wo auch in den nächsten Tagen bestes Flugwetter herrscht. Abends setzte der Füssener Motorsegler in Västerås bei Stockholm auf.

Viel los ist übrigens nicht am skandinavischen Himmel. Die Zahl der Flugzeuge, die wir in den letzten Tagen der Luft getroffen haben, lässt sich an einer Hand abzählen. Und die Lotsen warnen einen bereits vor anderen Flugzeugen, die noch 30 Kilometer entfernt sind. Es sind eben große Länder mit wenigen Menschen und ganz wenigen Flugzeugen.

 

P1000292Norwegen-Trondheim