Surfen im Föhn-Sturm


Die ausgeprägte Föhnlage der letzten Tage erlaubte uns einige ganz besondere Flüge. Im Winter reicht die Kraft der Sonne nicht mehr aus, um die Aufwinde zu speisen, die Segelflieger normalerweise nutzen. Dafür gibt es jetzt eine andere Art von Aufwinden: Föhn.

Im FöhnsturmDabei schiebt der Sturm aus Süden die Luft über die Alpengipfel. Auf der anderen der Berge fällt die Luft wieder herunter, prallt auf den Boden und springt wieder hoch. So entsteht eine unsichtbare Linie mit aufsteigender Luft: eine Welle. In dieser Welle surfen die Segelflieger. Die Windströmung ist hier ganz ohne Turbulenzen. Anders als bei der Thermik im Sommer geht es jetzt ohne Rütteln und Schütteln nach oben. Gleichwohl ist der Wind stark. So stark, dass man das Segelflugzeug gegen den Wind stellen kann und dann ortsfest steigt. Ein ruhiges, sanftes Fliegen.

Im FöhnsturmIn der Welle lassen sich Höhen erreichen, die mit Thermik nicht erreichbar sind: 5000 Meter und mehr. Dort ist eine Sauerstoffmaske genauso Pflicht wie Kontakt zu Fluglotsen, denn in diesen Höhen sind auch die Airbusse und Boeings unterwegs.

So schön es so weit oben ist, so ungemütlich ist es weiter unten. Denn unterhalb der Welle lauern heftigste Turbulenzen.